Kompetenzbereich Prostata­diagnostik

Früherkennung erhöht die Heilungschancen des häufigsten bösartigen Tumors beim Mann. 

Vorsorge ist besser als Nachsicht

Früherkennung ist unabdingbar! Die Prostata-Bildgebung hat einen weiter steigenden Stellenwert bei Vorsorge, Therapieentscheidung und Nachsorge: mit jährlich 50.000 Neuerkrankungen ist das Prostatakarzinom der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Was zu seiner Entstehung führt, ist wie bei vielen anderen Krebserkrankungen weitgehend unbekannt. Ursächlich dürften aber genetische Faktoren, fettreiche Ernährung, Umweltfaktoren sowie Hormoneinflüsse sein. So ist z.B. das Erkrankungsrisiko etwa 4- bis 5-fach erhöht, wenn Vater oder Brüder an Prostatakrebs erkrankt sind.

Multimodale Bildgebung und multiparametrische Untersuchung über MRT

Präzisere Diagnosen durch Methodenkombination: die MRT bietet durch die multimodale Bildgebung höhere diagnostische Sicherheit. Perfusion, Diffusionsbildgebung und gegebenenfalls MR-Spektroskopie liefern genaue Informationen über den Ort und die Ausbreitung eines möglichen Tumors ohne in den Körper eingreifen zu müssen.

Erhöhte Trefferquote
Die Prostata-MRT ist den herkömmlichen Vorgehensweisen aus PSA, Tastbefund und ungezielter Biopsie allein überlegen. Die Ergebnisse einer MRT-Untersuchung können Ihrem behandelnden Urologen bei einer Biopsie äußerst hilfreich sein – die multiparametrische MRT erhöht die Trefferquote.

Wissen und Erfahrung konzentriert

Die Prostatadiagnostik erfolgt vor allem an unseren modernen 3-Tesla MRT Geräten in der Münchner Lucile-Grahn-Straße, in Rosenheim, Starnberg und im TONI Park in Augsburg. Unsere auf dem Gebiet der Prostata-MRT zertifizierten Experten nehmen sich Zeit um mit Ihnen den Untersuchungsablauf und das Untersuchungsergebnis zu besprechen. 

Weiterführende Informationen

Im Folgenden finden Sie weiterführende wichtige Informationen zur Kostenübernahme, zur Indikation der MRT im Rahmen der Vorsorge und im Falle eines Verdachts auf Prostatakrebs. Ebenso weitere Informationen zur multimodalen Herangehensweise der Untersuchung. 

Die ab dem 50. Lebensjahr empfohlene Tastuntersuchung der Prostata ist leider nicht sehr zuverlässig. Gerade kleine Tumore sind damit nur schwer zu entdecken. Auch die transrektale Sonographie besitzt nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Der Urologe bestimmt daher als Ergänzung auch den so genannten PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen). Liegt dieser über 4,0 ng/ml besteht der Verdacht auf einen Tumor und es sollte eine Gewebeprobe (Biospie) der Prostata genommen werden. Der Grund: Rund 30 % der über 50-jährigen Männer und bis zu 70% der über 80-jährigen haben ein symptomloses Karzinom der Prostata – oft versteckt zwischen gutartigen Knoten.

Der PSA-Wert ist jedoch in über der Hälfte der Fälle bei gutartigen und harmlosen Erkrankungen der Prostata erhöht. Die meist ungezielte Biopsie (bis zu 18 Proben) erreicht eine Trefferquote von nur 30 bis 40 %. Dieses Vorgehen ist somit alles andere als ideal.

Wenn bei der Biopsie keine Tumorzellen gefunden werden, schließt das dennoch einen Tumor keineswegs aus. Gegebenenfalls muss die Biopsie dann wiederholt werden. Im Falle eines Tumornachweises bleibt dagegen oft unklar, wie ausgedehnt und aggressiv dieser ist.

Bei der Diagnose von Prostatakrebs ist die Kernspintomographie anderen bildgebenden Verfahren deutlich überlegen. Durch die Möglichkeit der funktionellen MRT-Diagnostik ist sie das derzeit beste bildgebende Verfahren zur Darstellung der Prostata und liefert wichtige Hinweise auf den genauen Ort und die Ausbreitung eines Tumors sowie dessen Aggressivität – ohne in den Körper eingreifen zu müssen. Die MRT kann helfen, eventuell unnötige diagnostische und therapeutische Eingriffe bei wenig aggressiven Tumoren oder gutartigen Veränderungen zu verhindern.

Verdächtige Areale können durch die MRT schon vor einer geplanten Biopsie (Gewebeentnahme) identifiziert werden und die Wahrscheinlichkeit, den Tumor auch zu treffen, steigt erheblich an. Die bei der MRT-Untersuchung gewonnenen Bilddaten können im Falle einer notwendigen Biopsie direkt auf die Ultraschallbilder des Urologen übertragen werden und so den (sonographisch meist unsichtbaren) Tumor für die Biopsie markieren (sog. MRT-Fusionsbiopsie).

Verdächtige Areale in der Prostata müssen zur genauen Einordnung und zur Sicherung der Diagnose biopsiert werden. Die MRT-Fusionsbiopsie ist dabei ein neuartiges Verfahren, bei dem durch Kombination von MRT-Bild mit der Sonographie während der Biopsie gerade kleine und ungünstig gelegene Tumorherde mit deutlich höherer Sicherheit (bis zu 85 %) getroffen werden können (gegenüber ca. 30-40 % bei der ungezielten „Blindbiopsie“).

Eine Fusionsbiopsie besteht aus 4 Schritten:

  1. MRT der Prostata
  2. Markieren des tumorverdächtigen Areals durch den Radiologen
  3. Überlagern des Ultraschallbildes mit dem markierten MRT-Bild (Fusion)
  4. Gezielte Gewebeentnahme durch den Urologen

Für gute Ergebnisse bei der Fusionsbiopsie ist langjährige Erfahrung sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Radiologen und Urologen notwendig.

Wenn ein Tumor (auch in der Biopsie) nachgewiesen wurde, kann die MRT wertvolle Informationen für die weitere Therapieplanung liefern: ob z.B. eine Operation oder eine Bestrahlung sinnvoller ist oder ob noch abgewartet werden kann (sog. Active Surveillance). Denn nicht jeder Tumor wächst aggressiv.

Die Sicherheit für Patienten kann mit der MRT der Prostata im Rahmen der Active Surveilance ganz erheblich verbessert werden, da ein aggressives Tumorwachstum bereits frühzeitig erkannt werden kann.

Da die Kernspintomographie keine Röntgenstrahlen einsetzt, eignet sie sich zudem hervorragend für Verlaufskontrollen bei unklaren Befunden.

Auch bei der Suche nach einem sog. Lokalrezidiv (erneuter PSA-Anstieg nach Therapie) ist die MRT hilfreich.

Umgekehrt gilt: bei fehlendem Tumornachweis in der Prostata-MRT ist ein aggressives Tumorwachstum relativ unwahrscheinlich.

1. Hochauflösende Bildgebung

Hochauflösende MRT-Bilder der Prostata und der Umgebung zeigen die exakte Anatomie sowie verdächtige Areale (Pfeil in Bild 1: kleines Prostatakarzinom).

2. Diffusionsbildgebung (DWI)

Eine weitere Innovation der Prostatabildgebung, die wir in unserer Praxis anbieten, ist die sogenannte Diffusionsbildgebung (Bild 2): Dabei wird die Diffusion (Bewegung) von Wassermolekülen untersucht und graphisch dargestellt. Insbesondere aggressive Prostatakarzinome können so leichter entdeckt werden, da bei diesen die Wasserdiffusion durch die erhöhte Zelldichte im Tumor eingeschränkt ist.

3. Perfusionsbildgebung (Dynamische MRT)

Bei der Perfusionsuntersuchung wird das Kontrastmittelverhalten in der Prostata im zeitlichen Verlauf als Indikator für die Durchblutung untersucht. Tumore benötigen zum Wachstum Nährstoffe und sind daher in der Regel vermehrt durchblutet, dadurch unterscheiden sie sich von normalem Prostatagewebe.

4. MR-Spektroskopie (MRS)

Zusätzliche Sicherheit durch die Hochfeld MRT-Spektroskopie (MRS) der Prostata

Mit diesem Spezial-Verfahren kann ein Tumor direkt durch verdächtige Stoffwechselprodukte nachgewiesen werden. So ist bei einem Prostatakarzinom das für normales Prostatagewebe typische Zitrat erniedrigt und das Cholin erhöht. Bei der Untersuchung wird die Prostata von uns systematisch nach solchen verdächtigen Arealen abgesucht.

Der Magnetresonanztomograph erstellt hochauflösende Aufnahmen der Prostata und bildet auch umgebende Strukturen wie die Samenblasen und den Beckenboden präzise ab. Dafür muss bei herkömmlichen MRT-Systemen mit einer Feldstärke von höchstens 1,5T meist eine Endorektalspule in den Enddarm eingeführt werden. Eine unangenehme Prozedur, die wir unseren Patienten durch den Einsatz eines hochmodernen 3T-Hochfeld-MRT mit Multi Transmit Technologie ersparen.

Die gesamte Untersuchung wird ohne Spule bequem im Liegen durchgeführt und dauert etwa 25 Minuten.

Um die Durchblutung der Prostata darzustellen sowie Lymphknoten und andere Strukturen besser differenzieren zu können, wird ein gut verträgliches Kontrastmittels (Gadolinium) über eine Armvene verabreicht. Informieren Sie uns bitte, wenn bei Ihnen eine entsprechende Allergie oder eine Funktionsstörung der Niere vorliegt. Bei der Untersuchung sollte die Harnblase möglichst leer sein.

Da die MRT der Prostata empfindlich auf Luft- und Stuhlfüllung reagiert, bitten wir Sie, ab dem Tag vor der Untersuchung auf blähende Speisen (z.B. Bohnen, Sauerkraut, Zwiebeln) zu verzichten und am Untersuchungstag zudem nur leichte Kost zu sich zu nehmen. Wir werden Sie dann unmittelbar vor der Untersuchung noch einmal zur Entleerung des Darmes und der Blase auffordern.

Wichtig: eine MRT-Untersuchung der Prostata sollte nicht in den ersten 6 Wochen nach einer Prostatabiopsie durchgeführt werden.

Private Krankenversicherungen erstatten die Kosten der Vorsorgeuntersuchung meist in voller Höhe.

Die MRT der Prostata ist bisher keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung – aber einige Krankenkassen übernehmen die Kosten im Rahmen eines Selektivvertrages. Eine Liste der teilnehmenden Kassen finden Sie hier. Alternativ können gesetzlich versicherte Patienten die MRT der Prostata als Selbstzahler-Leistung in Anspruch nehmen. 

Wir sind für Sie da.

Unsere Experten stehen Ihnen im Kompetenzbereich für Prostatadiagnostik gerne für Fragen mit ausführlicher und umfassender Beratung, genauen Untersuchungen und präzisen Diagnosen zur Verfügung.

Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung in der Prostatadiagnostik.
Wir bieten Ihnen auf Wunsch auch eine Zweitbefundung bzw. Zweitmeinung an.

Terminvergabe und Kontakt


Unser Empfangsteam hilft Ihnen bei allen organisatorischen Fragen schnell weiter. Gerne beantworten wir auch Ihre medizinischen Fragen – vor und nach der Untersuchung.

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*Für die Online-Terminbuchung nutzen wir einen Dienst der Firma Doctolib GmbH, Berlin.

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